Yoga und Dharana: „Dharana“ ist die 6. Treppe auf dem 8-stufigen Weg des Yoga nach Patanjali. Der Begriff kommt aus dem Sanskrit (धारणा) und bedeutet Konzentration, Tragen, Festhalten – oder einfacher gesagt, dass du der Herr deiner Gedanken bist. Nicht nachlassende Konzentration ist ein geistiger Prozess und erfordert es, deinen Geist nach innen zu richten.
Patanjali, ein indischer Gelehrter, definiert Dharana so:
„Die Bindung des Bewusstseins an einen Ort ist Festhalten (Dharana).“ (Yogasutra)
Das klingt jetzt wirklich schwieriger als es ist. Du hast sicher bereits einmal Dharana erlebt. Hast du dich einmal dabei ertappt, wie du vollkommen in deine Lieblingsbeschäftigung vertiefst warst und alles um dich herum ausgeblendet hast? Gratuliere, das war Dharana vom Feinsten!
Solche Momente vereinigen dich mit dir selbst, schaffen Ruhe in deinem Geist und bringen dir inneren Frieden. Dharana soll dich auf die Meditation vorbereiten. Nur ein ruhiger Geist ist offen für neue, vielleicht spirituelle Erfahrungen.
1Yoga und Dharana: Wie wirkt Dharana und wie steigerst du jetzt deine Konzentration?
Umso mehr du dich auf etwas konzentrieren kannst (egal ob Asanas, Pranayama oder Meditation) umso mehr Energie erlangst du. Konzentration öffnet das Tor zur allumfassenden Liebe in deinem Herzen. Asanas (Yogaübungen) stärken nachhaltig dein Gedächtnis und stoppen den nahezu endlosen Gedankenstrom in deinem Kopf. Atemübungen (Pranayama) helfen dir emotionale und körperliche Ansichten zu beruhigen und ordnen deine Weltanschauung von Neuem. Meditation bringt dich in Verbindung zu deinem Innersten – zurück nach Hause.
Übe dich in Konzentration und du profitierst auch in deinem Alltag davon. Du wirst dich in Sekundenschnelle mit deinem Geist verbinden und ihn mühelos steuern können. Deine Intuition steigert sich immens, Blockaden in deinen Gedanken lösen sich auf und du gewinnst an neuer Lebensenergie. Dharana ist erlernbar, du brauchst allerdings etwas Geduld um es zu üben. Erschaffe dir dein optimales Leistungspensum, egal ob bei der Arbeit, bei deinen Beziehungen oder beim Praktizieren von deinem Yoga.
2Yoga und Dharana: Hol dir jetzt dein Meditationskissen und eine Decke…
Ich habe hier ein paar wundervolle Übungen zusammengestellt um deinen Konzentrationslevel zu boosten. Versuche die Dauer deiner Dharana Praxis jedes Mal um ein paar Minuten zu verlängern. Richte deine Wahrnehmung bitte für einen Moment nur auf diese eine Übung. Atme ruhig, konzentriere dich, zentriere dich.
- Nutze die Kraft der Mudras. Finger-Yoga bündelt deine Aufmerksamkeit schnell auf einen Punkt.
- Kennst du Trataka? Das ist eine Blickfestigung. Bei dieser Augenübung – bei der du dich auf verschiedene Gegenstände (zB. eine Kerzenflamme) konzentrierst – wird deine Sehkraft verbessert und deine Achtsamkeit gesteigert. Gerne schicke ich dir auf Anfrage eine detaillierte Meditationsanleitung. Schreib mir einfach eine Mail auf jb.fit@outlook.com.
- Chante ein Mantra, um deinen Geist zu festigen. Die verschiedenen Laute (zB. OMMMM) versetzen deinen Körper in Schwingungen und ordnen dein Chaos im Kopf.
- Verliere dich in der unendlichen Leere. Konzentriere dich auf dein 3. Auge (zwischen deinen Augenbrauen), schau ins Nichts und lass alle Gedanken an dir vorbeiziehen ohne ihnen Beachtung zu schenken.
Zu viel Stress, Anspannung, falsche Ernährung, übertriebener Medienkonsum oder die Gesellschaft von negativ eingestellten Menschen bringen deinen Geist durcheinander und schaffen einen Wirrwarr in deinen Gedanken. Wenn du ernsthaft Dharana übst, rate ich dir, diese Angewohnheiten und dein Umfeld zu verändern. Reinige deinen Geist durch richtiges Verhalten und setze die Yamas und Niyamas (Gebote und Verbote) in deinem Alltag um.
Für mich ist Dharana fixer Bestandteil meines Yogaweges geworden. Ich schätze es, mich mit voller Konzentration in der Leere zu verlieren oder beim Finger-Yoga meine Achtsamkeit zu schulen. Als Yogini unterstützen mich das Fokussieren meiner Gedanken und das Ausrichten meines Geistes bei den verschiedensten Balance-Übungen.
Übst du dich schon in Konzentration? Welche Übungen hast du in deinem Repertoire?
Namasté,
Julia