Entspannungsmethoden stehen auf meiner To-Do Liste immer ganz oben. Sie verlangsamen den Alterungsprozess und versetzen dich in die Lage, dich und die Welt durch einen ungetrübten Spiegel wahrzunehmen. Sie helfen dir, die Achtsamkeit für deinen Körper zu verbessern. Sie schulen dich, aufmerksam und wach im Hier & Jetzt zu sein und jeden einzelnen Moment zu genießen.
Stell dir vor, du befindest dich in einer Flasche, die aus fehlerhaftem Glas besteht. Wenn du da raus siehst, erblickst du alles ganz verschwommen und verzerrt. So sehen die meisten Menschen ihr Leben. Durch Meditation, Achtsamkeits- und Entspannungsmethoden lernst du klar zu sehen. Ohne das kaputte Glas hast du eine klare Sicht ohne Urteile. Das macht dich offener, mitfühlender und beruhigt deinen Geist.
Ich stelle dir hier meine drei Lieblingsentspannungsmethoden vor. Bestimmt ist eine dabei, die dir gefällt und du in deinen Alltag einbauen kannst. Achte beim Üben auf weite Kleidung. Enge, drückende oder ziepende Hosen und Shirts schränken deine Beweglichkeit ein und wirken sich negativ auf deine Konzentration aus. Optimal wäre es, wenn du dir täglich 20 Minuten Auszeit einplanst. Schau, dass du in dieser Zeit nicht gestört wirst. Akzeptiere es, wenn deine Gedanken am Anfang abschweifen – umso mehr du übst, umso besser wird das.
1Entspannungsmethoden: Autogenes Training
Dein Weg zu Ausgeglichenheit und Entspannung
Viele Menschen lassen sich leicht aus der Ruhe bringen. Leider wird der Alltag oft durch Stress, Unruhe und Nervosität bestimmt. Dadurch kann es zu Beschwerden wie z.B. Herz-Kreislauf-Störungen, Schlaflosigkeit, Migräne oder Allergien kommen. Gehörst du dazu? Autogenes Training ist eine natürliche Heilmethode, die es dir ermöglicht, dich durch Konzentration in einen entspannten Zustand zu versetzen. Die Wirkung beruht auf der Lockerung deiner Muskulatur, Beruhigung von Atem & Puls und Verbesserung deiner Durchblutung. Der Erholungseffekt des autogenen Trainings entspricht dem eines längeren Mittagsschlafes. Für neue Energie, Kraft und Konzentration. Wenn du dreimal täglich zwei Minuten übst, merkst du sehr schnell, dass sich dein körperliches und seelisches Empfinden positiv verändert.
Ziel des autogenen Trainings ist eine dem Schlaf ähnliche Ruhe, die ein absolutes Wohlgefühl auslöst.
Wie funktioniert das?
Durch formelhafte Redewendungen in einer ruhigen, entspannten Körperhaltung, hilft autogenes Training deinem Unterbewusstsein an etwas zu glauben. Dieser Vorgang nennt sich “Autosuggestion”.
Um dich mit der Materie vertraut zu machen, empfehle ich dir die Ruheübung:
- Such dir einen gemütlichen Platz, an dem du nicht gestört wirst.
- Leg dich auf den Rücken (wenn du möchtest, kannst du ein Kissen unter deinen Kopf und deine Knie legen). Deine Arme liegen locker neben deinem Körper, die Füße fallen locker nach außen. Schließe deine Augen.
- Wiederhole in deinen Gedanken bis zu viermal folgende Formel: “Ich bin ganz ruhig. Geräusche sind völlig gleichgültig. Gedanken kommen und gehen.”
Wenn du diese Übung einige Zeit trainiert hast, reicht alleine das Wort “Ruhe” und du fühlst dich entspannt und beruhigt. Deine Muskulatur entspannt sich, Gedanken und Außenreize werden unwichtig und der Geist findet zurück zur Mitte.
Hier findest du noch eine weitere Übung zum Autogenen Training.
2Entspannungsmethoden: Progressive Muskelrelaxation (PMR)
Entspannung durch Anspannung
Die PMR sorgt für eine verbesserte Durchblutung, verlangsamt deinen Puls und Atem, steigert das Körperbewusstsein und entspannt deinen Körper und Geist. Die Aufmerksamkeit liegt auf dem Wechsel von Spannung und Entspannung verschiedener Körperteile. Du erreichst ein tiefes Ruhegefühl und entspannst Körper & Geist zugleich. „Progressiv“ bedeutet voranschreitend. Deine gesamte Muskulatur wird nach und nach entspannt.
Die Progressive Muskelentspannung wurde von dem amerikanischen Arzt und Physiologen Edmund Jacobsen entwickelt. Er entdeckte 1938, dass Menschen unter Stress eine erhöhte Muskelspannung aufweisen. Ist dir mal aufgefallen, dass du unter Anspannung oder starken Emotionen eine Faust ballst?
Bei der PMR durchläuft jede Muskelgruppe fünf verschiedene Phasen: Hin spüren, Anspannen, Spannung halten, Loslassen und Nachspüren.
3Entspannungsmethoden: Fantasiereisen
Ein Ausflug in die Märchenwelt
Bei Fantasie- oder Traumreisen, lässt du dir von einer anderen Person vorlesen oder erzählen. Mithilfe einer entspannten Körperposition und der Visualisierung von schönen Geschichten und Bildern erreichst du einen tiefen Ruhe- oder Erholungszustand. Durch Senken deines Muskeltonus kommt es zu einer körperlich-seelischen Entspannung. Fantasiereisen werden gerne therapeutisch als Entspannungsverfahren (z.B. für Ängste, Raucherentwöhnung, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Stress, Verspannungen) eingesetzt.
Ich bin gespannt, für welche der drei Methoden du dich entscheidest. Hinterlasse mir doch deine Wahl als Kommentar!
Namasté,
Julia