Jeder Yogalehrer legt es uns nahe, die unzähligen Neuzeit-Social-Media-Yogis machen es uns vor, und wir alle wissen es: Yoga im Alltag sollten wir auf dem Schirm haben und jeden Tag üben.
Oder „yoga every damn day“, wie es uns von jedem Instagram-Bildchen und Facebook-Posting entgegenspringt. Das Ganze am besten frühmorgens und dann mit erfrischtem Geist und munterem Körper in den Arbeitsalltag starten.
Inhaltsverzeichnis
Die Motivation ist ein Langschläfer
Das klingt ja alles schön und gut, aber, mal ganz ehrlich, mit der praktischen Umsetzung sieht’s da schon wieder ganz anders aus. Schon allein den Wecker eine Stunde früher als üblich zu stellen, stellt für viele (notorische Frühaufsteher ausgenommen) bereits die größte Herausforderung dar. Mich eingeschlossen.
Kein Grund zur Sorge
Aber das Ganze wäre kein Problem, wenn es dafür nicht auch eine Lösung gäbe. Mit ein paar kleinen Tricks lassen sich die Asanas nämlich auch ganz leicht in den Alltag integrieren.
Ich habe euch mal ein paar Situationen aufgelistet, die fast jedem von uns tagtäglich begegnen, und eine gute Möglichkeit für ein paar kleine Yogaübungen bieten.
Aufstehen
Wenn du dich nicht überwinden kannst, den Wecker eine Stunde früher zu stellen, sind ja vielleicht wenigstens 5 Minuten drin. Gönn‘ dir und deinem Körper diese Zeit, um richtig im neuen Tag anzukommen. Denn der tägliche Sprung aus dem Bett, weil der Wecker mal wieder zu oft auf Schlummerfunktion gestellt wurde, erhöht das Risiko, mit dem falschen Fuß aufzustehen.
Bleibt stattdessen lieber noch ein paar Minuten im Bett und streck dich mal richtig schön genüsslich. Im Liegen kannst du dann noch ein paar Beinübungen machen (Beine gestreckt heben und senken), das bringt deinen Kreislauf in Schwung und erfrischt deinen Geist.
Yoga im Alltag beim Arbeiten
Besonders bei viel Schreibtischarbeit tut es richtig gut, den Körper zwischendurch mal ein bisschen zu bewegen. Beispielsweise kannst du deinen Bürostuhl zwischendurch gegen Utkatasana, die Stuhlstellung, austauschen. Das trainiert richtig schön die Bein- und Gesäßmuskeln und belebt Körper und Geist.
Noch besser ist es natürlich, kleine Arbeitspausen einzulegen und deinem Körper etwas Gutes zu tun. Ein paar Übungen dazu findest du in meinem Blog.
Kochen
Am Ende eines langen Tages ist der Körper oft erschöpft, der Geist hüpft unruhig zwischen den Ereignissen des Tages hin und her. Schenk dir doch wieder ein bisschen Balance, während du den Kochlöffel schwingst. Gerade Vrkshasana, der Baum, oder Natarajasana, der Tänzer, lassen sich gut ausführen, während dein Abendessen in der Pfanne brutzelt.
Putzen
Ob Virabhadrasana, der Krieger, während dem Bodenwischen oder Trikonasana, das Dreieck, während du die Regale abstaubst – sei kreativ und habe Spaß dabei, dir neue Asana-Putz-Kombinationen auszudenken.
Entspannen auf der Couch
Der Tag ist überstanden und dein Körper genießt die wohlverdiente Auszeit auf der wohl gemütlichsten Erfindung in der Möbelgeschichte. Lasse ganz bewusst alle Anspannungen von dir abfallen und dehne deinen ganzen Körper nochmal sanft von unten bis oben. Angefangen bei den Beinen, über den Rücken bis hin zu Schultern, Armen und Nacken. Das lässt nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist langsam zur Ruhe kommen und den Tag entspannt abschließen.
Natürlich ersetzen diese Tipps keine richtige Yogapraxis auf der Matte, und die eine oder andere Übung sollte vielleicht auch mit einer Prise Humor angesehen werden. Dennoch ist es eine Möglichkeit, Yoga auch an besonders stressigen Tagen zumindest für ein paar Minuten an seiner Seite zu haben.