Liebe Freundin, lieber Freund, als ich mit meinem ersten Zen Meister übte, habe ich ihm jeden Monat von meinen Erlebnissen in der Meditation berichtet, sehr enthusiastisch. Darauf sagte er: ´Ok. Das ist nicht so wichtig. Zurück zur Methode.` Das hat mich am Anfang aufgeregt und ich habe ihn nicht gemocht. Aber es war die beste Schule und hat mir am meisten für die Meditation geholfen. Zur Zeit unterrichte ich in den Bergen von Graubünden, in der Schweiz, und lerne Menschen kennen, die ebenfalls einer Lebensmethode folgen. Darunter ein junger Mann aus dem Ural, in Russland, der sich auf wilde Pinienkerne spezialisiert hat und diese Kerne an Feinkostrestaurants in New York verkauft.
Oder eine Frau, die seit zwanzig Jahren an Bakterien forscht und herausgefunden hat, dass es vielleicht einen Zusammenhang gibt zwischen Rückenschmerzen und der dürftigen Vielfalt von Bakterien in der Darmschleimhaut. Ihre Methoden führten zu Erfolg, aber vor allem zu einer gesunden Lebensweise, die ihnen half, sich mit ihrer Umwelt zu verbinden und mit sich selbst im reinen zu sein; nicht jeden Tag, doch aufs ganze Jahr gesehen, recht oft. Auch entdeckte ich bei diesen Menschen einen gewissen Witz über ihre eigene Sache. Obgleich sie sehr ernst sammelten oder forschten, konnten sie genügend Abstand zu ihrer Arbeit finden und sich selbst dabei nicht zu ernst nehmen. Ob es daran liegt, dass es einmal gut tut, sich aus einiger Entfernung zu betrachten, und sieht, wie abhängig man von allen Dingen ist?
Ich kann nicht darüber entscheiden, ob ich atme oder mein Herz schlägt; nicht entscheiden, ob meine Lungen arbeiten oder meine Gedanken in dieser oder einer anderen Weise ins Bewusstsein treten. Es geschieht. Und dieses Geschehen-Lassen, und das Sich-Hingeben in das Geschehen, hat diese Menschen mit meinem Zen Meister geeint.
Ist das persönliche Ziel unseres Lebens wichtig? Ist der Weg wichtig? Gibt es Wege und Ziele? Ein pensionierter Richter aus Zürich, dem ich in einem Zigarrenzimmer begegnet bin, sagte: ´Das Leben ist eine große Frage.` Mit dieser lasse ich sie im Regen, oder der Sonne stehen, und schicke Ihnen angenehme Grüße von einem Ort, fern aller Betonblöcke und Autobahnen, reich an frischer Luft, reinem Wasser und Menschen, die aus dem Herzen lachen. – Es grüßt recht schön, aus der Schweiz, Ben, Yogalehrer und Schriftsteller.
[yellowbox]Ben ist gerade in fünf Ländern als Yogalehrer unterwegs und schreibt dabei regelmäßig für Asanayoga.Teil 1 seiner Reise findest du hier, Teil 2 der Reise kannst du hier lesen, hier sind Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8, Teil 9,
Teil 10, Teil 11 und Teil 12. Folgt Ben außerdem auf seinen beiden Websites: als Yogalehrer & als Schriftsteller.[/yellowbox]