Hand auf’s Herz wie oft beschäftigst du dich im Alltag oder beim Yoga mit deinen Füßen? Sie tragen uns den ganzen Tag und bringen uns über große Strecken von A nach B. Und doch haben viele von uns eine eher distanzierte Beziehung zu ihnen. Eine nähere Beschäftigung mit dem Alignment und der Anatomie der Füße lohnt sich aber auf jeden Fall. Damit kannst du nicht nur deine Yogapraxis auf ein neues Level heben sondern auch langfristig Haltungsschäden vorbeugen.
Inhaltsverzeichnis
Warum deine Füße so wichtig sind
Die Füße sind dein Fundament
Genau wie ein Fundament beim Haus sorgen die Füße dafür dass dein ganzer Körper gut stehen, laufen und gut aussehen kann. Beim Hausbau sagen die wenigsten Leute „wir haben etwas mehr Geld in das Fundament investiert“ und wundern sich anschließend warum das Haus schief steht oder an anderen Ecken Probleme auftauchen. Genau so ist es mit unseren Füßen. Nur ein stabiles und gut ausgerichtetes Fundament kann einen geraden Aufbau haben.
Die Füße sind oftmals die Ursache für Fehlstellungen
Viele Menschen haben heute Fehlstellungen in ihrer Körperhaltung. Mal von einer ungesunden Lebensweise mit stark einseitigen Belastungen abgesehen können hier auch die Füße und die Stellung dieser stark ausschlaggebend sein. Es kann zum Beispiel sein, dass Beschwerden und Fehlstellungen in den Schultern durch die Arbeit an der Basis, nämlich dem Alignment der Füße behoben werden können.
[amazon box=”B00LFLWX1M” template=”horizontal”]5 Alignment Tipps für die Füße
Doch wie werden denn die Füße nun richtig ausgerichtet und wie können diese gezielt trainiert und ein richtiger Stand geübt werden?
Mit diesen 5 Alignment Tipps wird dir eine tiefere Beziehung zu deinen Füßen problemlos gelingen können:
1Die Zehen zeigen gerade nach vorne
Stell dich auf ca. hüftbreit geöffneten Füße und achte einmal darauf wohin deine Zehen zeigen. Nun dreh den Fuß so, dass die Zehen gerade nach vorne zeigen. Das kann bedeuten, dass deine Fußaußenkanten parallel sind, muss es aber nicht.
2Verteile dein Gewicht gleichmäßig
Schließe für einen Augenblick die Augen und wippe langsam von links nach rechts bis du das Gefühl hast dein Gewicht ist auf beiden Füßen gleichmäßig verteilt. Verweile hier und beginne sanft von hinten nach vorne zu wippen um auch hier in eine Gleichverteilung zu finden. Wenn deine Fersen und Zehenballen in etwa gleich viel deines Gewichtes tragen, dann hast du deinen Mittelpunkt gefunden.
3Das Fußgewölbe nach oben ziehen
Nun kommt der meist schwierigste und wichtigste Teil der Fußausrichtung. Schwachpunkte im Fußgewölbe können zu einem Senk- oder Spreizfuß führen, darum ist es wichtig dieses zu trainieren. Stelle dir vor du hast 3 Punkte unter deinem Fuß. Einer ist hinten in der Mitte der Verse, einer unter dem Ballen des große Zehen und einer unter dem Ballen des kleinen Zehen. Nun versuche Die vorderen Punkte zum hinteren Punkt zu ziehen um eine Anspannung im Längsgewölbe deines Fußes zu erreichen.
Tipp: Stelle dir vor unter deiner Fußinnenkante liegt ein großes Gänseblümchen und unter deiner
Fußaußenkannte liegt ein kleines Gänseblümchen. Diese willst du natürlich nicht zertreten. Als nächstes versuchst du auch die vorderen beiden Punkte zueinander zu ziehen um eine Anspannung im Quergewölbe zu erreichen.
Tipp: Manchmal muss das Gehirn diese Fußbewegung erst lernen. Hier kann es helfen für ein paar Minuten einen Stift im 90 Grad Winkel unter deine Zehenballen zu legen.
5Zehen locker auflegen
Nimm mit der Eintatmung einmal deine Zehen nach oben, spreize sie wenn möglich und leg sie dann ganz sanft auf dem Boden ab. Versuche diesen Druck so zu halten und die Zehen nicht in den Boden hinein zu krampfen.
5Behalte dieses Alignment wann immer deine Füße den Boden berühren
Nun solltest du das Gefühl eines richtigen Fußalignments kennen. Versuche ein paar Augenblicke so zu verharren und dieses zu speichern. Natürlich kannst du diese Ausrichtung nicht den ganzen Tag über halten. Versuche deine Füße aber immer wieder bewusst so auszurichten. Das trainiert die Muskeln und bald werden deine Füße immer öfter in dieser Ausrichtung stehen.
Tipp: Wenn du in deiner nächsten Asanapraxis konstant auf diese Ausrichtung achtest kann diese mit sehr einfachen Asanas doch sehr intensiv werden!
Das kommt mir soooo bekannt vor. Ich habe seit dem Workshop wirklich ein neues Fußgefühl. Schöner Artikel!
Morgen beginnen wieder meine Kurse nach der Ferienwoche und ich habe schon angekündigt, daß die Füße
und Knie im Focus sind. Dein inneres Bild über die Gänseblümchen kommt gerade richtig.
Herzlichen Dank
Brigitte Maria Müller
Hallo liebe Brigitte,
freut mich wenn dir das Gänseblümchen Bild gefällt. Ist es bei deinen Yogis gut angekommen?
Liebe Grüße
Judith
Liebe Judith,
diesen Post bekam ich von einer Leserin meine “Fuß-Blogs”. Ja, ich blogge über Füße, weil ich finde, dass ihnen viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Ich selbst hatte ziemlich starke Probleme beim Tango Tanzen. OK, da tanze ich auf ziemlich hohen Hacken. Da ich aber seit 30 Jahren Yoga praktiziere, dachte ich, hätte ich ein sicheres Gespür für meine Lieben da unten. Pustekuchen. Erst seitdem ich blogge, wird mir klar, dass auch im Yoga kaum auf richtige Fußstellung, Gespür, vor allem aber auf Tipps bei Fußproblemen Wert gelegt wird. Bei manchen Asanas wird ein Ballenzehen (Hallux valgus) sogar noch verstärkt. Deshalb finde ich es toll, wenn du dein Augenmerk darauf legst. Übrigens: Es gibt Fortbildungen in Spiraldynamik für Yogalehrer.
Liebe Grüße
Birgit
Hallo Birgit,
ein Blog nur über Füße, das hört sich sehr spannend an. Da werde ich doch direkt mal reinschauen. Es ist einfach faszinierend wie viel unserer gesamten Gesundheit allein durch Training und Ausrichtung der Füße verbessert werden kann.
Viele Grüße
Judith