Im achtstufigen Weg des Patanjali finden wir bei der ersten Stufe, die Yamas. Für mich haben sie viel mit meiner inneren Ethik zu tun und sind für mich Regeln, wie ich mit dem, was ich im Außen erlebe sinnhaft umgehe.
Inhaltsverzeichnis
Im Yoga Sutra des Patanjali heißt es zu Ahimsa:
„Wer fest verankert ist in der Gewaltlosigkeit, in dessen Umgebung schwindet die Feindschaft.“
In der heutigen Zeit ein hochaktuelles Thema!
Was bedeutet Ahimsa konkret und wie kann ich es im Alltag umsetzen?
Ahimsa bedeutet übersetzt: Gewaltlosigkeit, Friedfertigkeit.
Damit gemeint ist zunächst eine innere Geisteshaltung, die bei mir beginnt. Was veranlasst mich dazu, Gewalt anzuwenden, zu kämpfen? Was reißt mich aus meinem Frieden?
[amazon box=”B01HY42GVK” template=”horizontal”]Vielleicht kennst Du auch Situationen in denen Du gegen das, was Du erlebst innerlich kämpfst? Du hast Widerstand gegen das Wetter, gegen den Wecker, der morgens schellt, gegen den Arbeitskollegen, der schlampig arbeitet, gegen die Gewohnheiten deines Partners, gegen den Anrufer, der Dich nervt, gegen den Nachbarn, der Dich kritisiert, gegen den Mangel an Geld auf Deinem Konto…
Ahimsa bedeutet übersetzt: Gewaltlosigkeit, Friedfertigkeit.
Sicherlich gibt es noch viele Beispiele in denen Du „gegen“ etwas bist!
Allein das ist schon Kampf, oder anders ausgedrückt: Du willst mit Gewalt etwas anderes, als da ist! Dann kämpfst Du sicherlich auch oft gegen Dich selbst: Du hast etwas gegen Deine Figur, Dein Aussehen, Deine Schwächen, Deine Gefühle, Deine Stimmung…
All das ist Gewalt, die gegen etwas gerichtet ist!
Und dann gibt es noch viele Wünsche, die Du gern im Außen verwirklicht haben möchtest! Und wenn etwas nicht so funktioniert, dann kämpfst Du wieder. Dein Wunsch und Dein Wille werden nicht erfüllt und Du leidest und kämpfst dagegen. Dein Ego ist so gepolt, dass Du ständig gegen etwas kämpfst. Und genau das hält Dich in einem Geisteszustand der Gewalt.
Natürlich geht es auch darum, Menschen und Tiere nicht zu verletzen mit deinen Worten und Taten. Doch sei mal ehrlich: Wie oft bewertest Du andere und steckst sie innerlich in eine Art Schublade? Und weißt Du wie der oder die andere wirklich ist? Auch mit Bewertung kannst Du in deinen Gedanken anderen Menschen Gewalt antun.
Wie kannst Du nun das Yama Ahimsa förderlich in Deinem Alltag umsetzen?
Für mich habe ich eine gute Strategie gefunden, die mir hilft friedvoller zu leben!
Ich habe mir angewöhnt innerlich mit Fragen zu arbeiten, wenn ich bemerke, dass ich wütend, zornig oder traurig bin oder sich in mir Widerstand regt!
11. Frage: Wo kämpfst Du?
Zunächst ist wichtig anzuschauen, wo Du innerlich kämpfst! Bereits diese Frage bewirkt eine neue Art von Bewusstsein. Du holst deinen unbewussten Kampf in Dein Bewusstsein, beobachtest Dich und kannst dann in jeder Situation eine neue Wahl treffen!
22. Frage: Was kostet mich dieser ständige Kampf?
Mit dieser Frage holst Du Dir eine sehr gute Motivation, den Kampf zu beenden!
Sicherlich wirst Du bemerken, dass Dich das enorm viel Energie kostet! Ständig mit einer Wut im Bauch durch den Tag zu gehen, ständig zornig und missmutig zu sein, ständig auf der Hut zu sein, wer Dich da im Außen zu verletzen droht! Ständig in einer Verteidigungs- oder Angriffsposition zu sein, raubt Dir den Frieden, nach dem Du Dich so sehnst! Außerdem sorgt es für vielfältige körperliche Spannung und Symptome, wie Magengeschwüre, Verdauungsprobleme, verspannte Schultern, Kopfschmerzen, Migräne, und vieles mehr!
33. Frage: Was wäre denn, wenn Du ab sofort damit aufhörst? Was bekommst Du stattdessen?
Ich bin sicher, Du findest viele gute Gründe dafür, mit dem Kampf aufzuhören!
Jetzt ist der Boden bereitet, den innerlichen Kampf zu beenden! Wem nutzt es denn, wenn Du ständig gegen die Situationen kämpfst? Allein Dein Ego lockt Dich gern in diese Falle!
Der Schlüssel zu Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit liegt in der Akzeptanz dessen, was sich im Außen zeigt
Ich kann diese Akzeptanz erlangen, indem ich mich beobachte und mir die Frage stellen: Wozu dient mir das? Was lerne ich daraus?
Ich komme in den Geisteszustand der Friedfertigkeit, wenn ich auch die andere Seite der Situation betrachte. Aus dem: „Das will ich nicht“ und der Bewertung, dass es schlecht oder falsch ist, neutralisiert sich meine Sichtweise und ich erhalte in der Reflektion der Situation, eine neue Betrachtungsweise, die mich wieder in die Mitte führt.
So entwickelt sich in mir diese Geisteshaltung „Ahimsa“ Friedfertigkeit, weil ich aufhöre „gegen“ alles zu kämpfen! Ich komme in einen Zustand der Gelassenheit und Ausgeglichenheit. Dies spiegelt sich dann auch in meinem Umfeld wieder.
Ein Mensch, der friedfertig ist und in sich ruht, ist eine Oase für sein Umfeld! Ich höre auf zu kämpfen und erlebe im Außen, dass ich nicht mehr kämpfen muss!
Ahimsa wunderbar wunderbar umschrieben. Vielen Dank und herzliche Grüße
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