Yoga gegen Panikattacken – So effektiv kann Panik gelindert werden

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Yoga gegen Panikattacken: Sie schleichen sich unvermittelt an, kommen aus dem Nichts und genauso schnell verschwinden sie auch wieder. Begleitet von Schwindel, Herzrasen, Schweißausbrüchen und Atemnot, können Panikattacken urplötzlich jeden befallen und nach Minuten wieder verschwinden. In gewissen Situationen hat sicher jeder von uns schon einmal Panik erlebt. Sei es auf einem ‚ruckeligen‘ Flug, in großen Menschenmengen oder auf dem dunklen Nachhauseweg.

Panik ist gesund und eine Begleiterscheinung unseres natürlichen Fluchtreflex.

Jedoch können Panikattacken auch krankhaft werden und zu einer Panikstörung auswachsen. Yoga kann dabei eine effektive Methode sein, um zu lernen, mit den Panikattacken umzugehen und seinen Körper besser wahrzunehmen, um für die nächste Attacke gewappnet zu sein.

1Yoga gegen Panikattacken: Was ist eine Panikstörung?

Panikattacken treten meist urplötzlich auf und verschwinden ebenso schnell wieder. Die Betroffenen können sich zumeist nicht erklären, warum sie oder ihr Körper auf einmal ausrasten und hinterfragen die Reaktionen in den meisten Fällen auch nicht. Panikattacken sind nicht unbedingt schlimm und können schnell unter Kontrolle gebracht werden. Ernst wird es jedoch, wenn sie regelmäßig und in immer kürzeren Abständen auftreten.

Das Tückische an den Attacken ist, dass sie oft von den wenigsten Ärzten als eben jene diagnostiziert werden, da die Symptome mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Die Betroffenen durchlaufen häufig einen regelrechten Ärzte Marathon, bis es überhaupt zu einer offiziellen Diagnose kommt.

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Der nächste Schritt ist dann zu akzeptieren, dass man unter einer psychischen Erkrankung leidet und wie man mit ihr umgehen muss. Panikstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sich die einzelnen Panikattacken in regelmäßigen Abständen wiederholen. Dadurch entsteht eine Angst vor dem Herannahen einer neuen Panikattacke, welche dann wiederum die eigentliche Panikattacke auslöst.

Panikstörungen können mit oder ohne Agoraphobie auftreten. Eine Agoraphobie ist eine psychische Erkrankung, welche durch eine Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenmengen, Tunneln oder langen Reisen gekennzeichnet ist. Hierbei geht es vor allem um Situationen, in denen die Betroffenen nicht flüchten können und sie zusätzlich Angst oder Scham davor haben, sich Hilfe in unmittelbarer Nähe zu suchen.

Panikattacken treten auch oft in Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen oder anderen psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Zwangsstörungen, auf. Ebenfalls tritt eine Panikstörung bei belastenden Lebenssituationen wie der Tod eines nahstehenden Menschen, Scheidung, Entlassung usw. auf – also in Situationen, in denen der oder die Betroffenen sich machtlos fühlt und die beängstigend sein können.

Die Personen, welche an einer Agoraphobie leiden, können vor allem an öffentlichen Orten eine extrem stark Angst entwickeln, die immer intensiver wird und nicht mehr unterdrückt werden kann. Ein wahrer Teufelskreis entsteht, denn zusätzlich kommt oft die Befürchtung auf, komplett die Kontrolle zu verlieren und die körperlichen Symptome, welche mit der Panikattacke einher gehen, werden intensiver wahrgenommen. Das kann so weit gehen, dass die Betroffenen Angst haben zu sterben.

2Yoga gegen Panikattacken: Welche Symptome gehen mit einer Panikattacke einher?

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Eine Panikattacke kann wenige Minuten bis mehrere Stunden andauern. Meistens klingt sie von allein wieder ab und wird von mehreren Symptomen gleichzeitig begleitet. Die häufigsten Symptome sind:

  • Herzrasen
  • Kälteschauer
  • Hitzewallungen
  • Atemnot
  • Zittern
  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Gefühlsstörungen
  • die Angst vor Kontrollverlust
  • Todesangst
  • Schmerzen in der Brust

Auch wenn es für die Betroffenen so erscheint, dass ihr Körper im Moment der Panikattacke versagt, ist er eigentlich dabei, sich selber davor zu schützen, Schaden zu erleiden. Eines der ersten Symptome welches auftritt, ist die Angst. Sie setzt im Körper vermehrt Adrenalin frei, um den Körper auf eine Flucht- oder Kampfsituation vorzubereiten. Dadurch wird die Herzfrequenz erhöht, die Atmung wird schneller und der Betroffene fängt an zu schwitzen. Eine Atemnot stellt sich ein und kann zur Hyperventilation führen. Der Kohlendioxid-Gehalt geht in der Lunge und im Blut zurück, wodurch sich der pH-Wert im Blut ändert. Dadurch können wiederum neue Symptome wie Schwindel oder Taubheit auftreten. Oftmals haben die Betroffenen das Gefühl ihre Atmung nicht kontrollieren zu können und nehmen tiefere Atemzüge, wodurch die Kohlendioxid-Konzentration im Blut weiter abnimmt.

3Yoga gegen Panikattacken: Wie Yoga bei Panikattacken helfen kann

Mittlerweile gibt es eine Fülle an Yoga-Stilen und jeder ist anders ausgerichtet. Was sie dennoch alle gemein haben ist, dass sie den Geist beruhigen, sowie An- und Entspannung miteinander kombinieren. Entspannung lässt sich genauso üben wie Asanas und schon allein die Ausführung einer Yoga Übung ist eine Meditation in der Bewegung.

Yoga hilft dabei, vom Alltag abzuschalten, sich kurz-, wie auch langfristig zu entspannen und Sorgen für eine Weile auszublenden.

Wer an Panikattacken leidet, sollte sich der regelmäßigen Meditation zuwenden. Die Betroffenen sind oftmals nicht mehr in der Lage, sich selber zu beruhigen und zu steuern. Regelmäßige Meditation kann dabei helfen, die Fähigkeit der Selbstregulation wieder neu zu erlernen. Ebenfalls hilft die Mediation dabei, gewisse Symptome von Panikattacken zu lindern. Blutdruck und Puls sinken, das Gehirn und der Geist werden ruhiger und gleichzeitig wird der Kopf wieder leistungsfähiger. Eine regelmäßige Meditation verändert die Gehirnwellen und versetzt dadurch den Körper in einen Entspannungszustand. Die Meditation bringt ebenfalls mit sich, dass sich die allgemeine Stimmung verbessert. Stress und Sorgen reduzieren sich und der Körper wird mit neuer Energie durchflutet. Die Qualität des Schlafes wird verbessert, man fühlt sich leichter und glücklicher.

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Wird Yoga gezielt gegen Panikattacken angewendet, dann sollte die Praxis aus Mediation, Asanas und Atemtechniken kombiniert werden. Die regelmäßige Praxis kann dabei helfen, mit den Situationen, in denen die Attacken auftauchen, besser umzugehen und Ereignisse so zu nehmen wie sie kommen.

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Hier sind drei Asanas, die sich gut für eine sanfte Bewegung des Körpers anbieten und gleichzeitig den Geist beruhigen. Wenn du also merkst, dass dich Stress oder sogar Angst überkommt, dann versuche dir kurz Zeit zu nehmen und die Asanas durchzuführen.

Pranayamas, klassische Atemübungen bieten sich ebenfalls an, um einen unruhigen Geist zur Ruhe kommen zu lassen und gegen die Angst ‚zu arbeiten‘.

Weiterhin ist es im Alltag sinnvoll, sich immer wieder an Situationen zu erinnern, in denen man die Angst schon einmal bewältigt hat und zu versuchen, die jeweiligen Methoden wieder anzuwenden. Die Betroffenen sollten sich auch immer wieder bewusst machen, dass die Welt unbeständig ist und sich alles um einen herum ändert. Durch diese Erkenntnis kann man sich besser entspannen und Ängste lindern.

Yin Yoga ist eine spezielle Form des Yoga, in denen die einzelnen Asanas relativ lange und statisch gehalten werden. Somit fällt es leichter, sich auf seinen Körper zu konzentrieren, in sich hinein zu horchen und vollkommene Entspannung zu erfahren.

Natürlich muss gesagt werden, dass Yoga Krankheiten nicht heilen kann. Wer also an regelmäßigen Panikattacken leidet, sollte immer einen Facharzt aufsuchen und nicht versuchen sich selber zu heilen. Aber Yoga ist durchaus sinnvoll, um auf natürliche Weise Entspannung zu erfahren und lässt sich sehr gut mit anderen Heilungsmethoden kombinieren.

Leidet ihr an Panikattacken oder habt ihr schon einmal Erfahrung mit der Angst gemacht? Was sind eure Techniken, um schnell Entspannung zu erlangen und wieder runter zu kommen? Wir freuen uns über eure Kommentare!

3 thoughts on “Yoga gegen Panikattacken – So effektiv kann Panik gelindert werden

  1. Helmut says:

    Hallo, ich litt viele Jahre an Panikattacken, in der Klinik hat man mir explizit sogar von Yoga abgeraten, statt dessen progressive Muskelentspannung nach Jakobson empfohlen. Heute, 10 Jahre später, kann ich zum Glück Yoga machen ohne dass es mir schadet und es tut mir gut. Meine Panikattacken treten nicht mehr auf, aber in den aufgetretenen Situationen muss ich nach wie vor sehr vorsichtig sein und die Situationen immer wieder üben (z.B. Schwimmen im Weiher oder See, alleine S-Bahn fahren).

  2. Yoga Eléni says:

    Vielen Dank für den Artikel! Vielleicht täusche ich mich ja aber hier schreibt jemand, der selber noch nie Panikattaken gehabt hat. JedeR der selber mal in der Situation war muss nur lächeln über den Tipp in Savasana zu gehen während einer Attake :-). Zudem fehlt der äusserst wichtige Hinweis, niemals meditieren zu wollen während einer Attake oder kurz davor.

    Wie z. B. Margaret Wehrenberg in ihrem Buch «Die 10 besten Strategien gegen Angst und Panik» schreibt, sollte man einüben den Aufmerksamkeitsfokus durch Achtsamkeitsübungen verändern. Auch diese Technik(en) muss man im «Normalzustand» einüben. Auch das aktivieren des Parasympatikus durch die Zwerchfellatmung kann in der Attake selbst Linderung verschaffen. Ich kann das Buch allen Betroffenen empfehlen. Und wenn die Werkzeuge eingeübt sind, kann Yoga sicherlich eine gute zusätzliche Hilfe sein. Empfehlenswert sind auch Einzelstunden die Individuell auf die Betroffenen zugeschnitten sind und so Asanas gelernt werden, die regelmässig geübt werden.

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