Heute dreht sich alles um den göttlichen Nektar Honig. Fest oder flüssig, im Glas oder Spender, goldgelb, klebrig und süß im Geschmack, findet man ihn mittlerweile in jedem Supermarkt. Honig macht sich nicht nur hervorragend als morgendlicher Brotaufstrich oder als Zuckerersatz im Tee, er bekämpft ebenfalls Krankheitserreger, stärkt das Immunsystem und ist ein erstklassiger Helfer in Sachen Wundversorgung. Warum genau der Honig buchstäblich Gold wert ist, lest ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
1Wundermittel Honig: Die Geschichte des Honigs
Aufzeichnungen belegen, dass die Honigbienen schon vor 40 bis 50 Millionen Jahren auf unserem Planeten existierten. Von den Menschen wurde Honig bewusst erst in der Steinzeit genutzt. Über Jahrhunderte wurde die Behausung für Bienen perfektioniert und nach Testen verschiedenster Methoden fand man heraus, wie man mit Hilfe von Rauch den Honig so behutsam entnehmen konnte, ohne den Bienen dabei zu schaden. Schaut man sich die Geschichtsschreibung genauer an, ist Honig in jeder Kultur in verschiedenster Nutzung vorzufinden. Eins haben alle Kulturen aber gemeinsam: Sie sprachen dem Honig magische und heilende Eigenschaften zu. Bei den Griechen stand er für ewiges Leben und wurde jedem Verstorbenen mit ins Grab gelegt. Die Römer waren das erste Volk, das sich die Bienenhaltung aneignete und Honig am häufigsten zum Kochen einsetzte. Milch und Honig waren für Juden Synonyme für Wohlergehen und das verheißende Land, in Indien trifft ist Honig heute noch bei Hochzeitszeremonien ein fester Bestandteil. Über Jahrhunderte hinweg war Honig das einzig bekannte Süssungsmittel bis die Ägypter die Imkerei perfektionierten. Doch der Honig diente nicht nur dem Süßen von Speisen, sondern auch dem Handel und als Zahlungsmittel einzusetzen. Der Begriff „Honeymoon“ leitet sich ebenfalls von einem europäischen Brauch ab. Früher gab man dem frisch vermählten Paar 4 Wochen lang nach der Hochzeit jeden Tag Honigwein zu trinken. Auch heute noch werden die Flitterwochen traditionell 4 Wochen nach der Hochzeit abgehalten, jedoch ist der Honigwein mittlerweile in Vergessenheit geraten.
2Wundermittel Honig: Die vielfältigen Wirkungsweisen
Honig besteht zu 80% aus Zucker. Glucose, Fructose, Wasser und Mehrfachzucker machen ihn aus. Der feste Honig im Glas besteht aus einem höheren Glucoseanteil, da es schneller kristallisiert, der flüssige Honig enthält mehr Fructose. Des Weiteren befinden sich Aminosäuren, Aromastoffe, Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe im Honig. Es existieren über 20 bekannte Sorten von Honig.
Die medizinische Wirkung hängt vor allem von der Pflanze ab.
- Thymianhonig eignet sich besonders bei Lungen- und Atemwegserkrankungen
- Löwenzahnhonig für Verdauungsprobleme
- Lavendelhonig wirkt sich positiv auf die Psyche aus und daher optimal bei Ein- oder Durchschlafstörungen, als Heilmittel gegen Bakterien und Pilze
Honig wird für die Wundversorgung und als Unterstützung im Heilungsprozess sehr geschätzt. Er besitzt antioxidative sowie antibakterielle Eigenschaften. Schon im unreifen Honig finden Reaktionen statt, da ständig geringe Mengen von Wasserstoffperoxid gebildet werden. Diese entstehen durch den Speichel der Bienen, da er bestimmte Enzyme enthält. Das Wasserstoffperoxid enthält bereits in kleinen Mengen hohe bakterielle Eigenschaften. Honig verhindert somit die “Kommunikation” von Bakterien, indem es Ihnen Wasser entzieht. Sie können sich nicht mehr zusammenschließen. Honig wirkt demnach wie ein natürliches Antibiotikum und kann auf kleinere Wunden und Pilzinfektionen aufgetragen werden.
3Wundermittel Honig: Honig bei Husten
Warum der Honig positiv gegen Husten wirkt, können Forscher bis heute nicht genau sagen. Man geht aber davon aus, dass die in ihm enthaltenden Antioxidantien für den Effekt verantwortlich sind. Fakt ist aber, wer bei Husten und Halsschmerzen jeden Tag einen Löffel Honig zu sich nimmt, kann die Hustenanfälle reduzieren. Besonders eigenen sich Eukalyptushonig, Thymianhonig und Zitrushonig. Mit schwarzem Pfeffer und Ingwer gemischt, kann Honig sogar bei Asthma helfen.
4Wundermittel Honig: Honig gegen Hautkrankheiten
Honig kann Juckreiz und Schuppenbildung reduzieren. Man kann ihn in warmem Wasser verflüssigen, die Tinktur über einen längeren Zeitraum auf die betroffenen Stellen auftragen und ca. drei Stunden später abwaschen. Er tötet ebenfalls die Bakterien von Akne ab und vermindert eine Narbenbildung. Jedoch sollte trotzdem immer mit einem Hautarzt abgeklärt werden, wie eine weitere Behandlung aussieht, da Hautkrankheiten oft ihren Ursprung in einer gestörten Darmflora haben. Honig ist eine tolle Pflege für die Gesichtshaut, wenn man ihn zum Beispiel als Peeling anwendet. Er kann ebenfalls oberflächliche Falten vermindern und eignet sich super als Lippenbalsam.
5Wundermittel Honig: Honig für die Verdauung
Wer an einer Magen-Darm-Grippe leidet, kann mit Honig akuten Durchfall und Übelkeit lindern. Der Honig tötet die Viren und Bakterien im Magen-Darm-Trakt ab und kann den Genesungsprozess beschleunigen. Honig hat ebenfalls eine probiotische Wirkung, da er vielen gesundheitsfördernden Darmbakterien eine Nahrungsgrundlage bietet. Durch seine natürlichen Enzyme kann ebenfalls die Verdauung gefördert werden. Regelmäßig eingenommen, kann Honig als leichtes Abführmittel dienen.
6Wundermittel Honig: Honig für das Wohlbefinden
Honig kann die Energie steigern und anhaltender Müdigkeit entgegenwirken. Als Kur fürs Haar, kann er die Spitzen vor Spliss schützen, als Conditioner den Haaren Glanz verleihen. Am Morgen mit frischer Zitrone in Wasser aufgelöst, kann er den Stoffwechsel und Entgiftungsprozesse ankurbeln. Ein klasse Getränk für eine Detoxkur. Aber: Honig sollte, genauso wie herkömmlicher Zucker immer mit Bedacht genossen werden. Auch wenn er viele positive gesundheitlichen Eigenschaften mit sich bringt, birgt er in zu hohem Maß dieselben gesundheitlichen Risiken mit sich wie Haushaltszucker. Ebenfalls sollte man Honig nicht über 40 Grad erhitzen, da so die gesundheitlichen Vorteile zunichte gemacht werden. Auch Tee und Milch sollten deshalb immer erst ein wenig abkühlen. Auf keinen Fall sollte Honig Säuglingen unter 12 Monaten verabreicht werden. Das Bakterium Clostridium botulinum bzw. dessen Sporen kann selbst in streng kontrollierten Honig gelangen und beim Auskeimen im Körper ein muskellähmendes Gift absondern. Für Kinder und Erwachsene ist das zwar ungefährlich, bei Säuglingen ist die Darmflora aber noch nicht ausreichend entwickelt, um das Auskeimen zu verhindern. Es kann zu Lähmungen der Schluck- und Atemmuskulatur führen, schlimmstenfalls sogar zum Tod!
“Schon zwei Teelöffel Honig täglich schützen uns vor einer ganzen Reihe von Krankheiten” – Honigmediziner Matthias Kuhn
7Wundermittel Honig: Honig-Wunder zum Selbermachen
1. Beruhigende Gesichtsmaske
Besonders unreine und gereizte Haut pflegt der Honig durch seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften und versorgt sie mit einer ordentlichen Portion Feuchtigkeit. Dafür 1 Esslöffel Honig, 1 Esslöffel Olivenöl und einen halben Teelöffel Zimt vermischen, kurz ziehen lassen und dann auf das Gesicht auftragen. Die Maske 15 Minuten einwirken lassen und mit warmen Wasser abwaschen.
2. Stärkung der Abwehrkräfte
Die Trinkkur aus Apfelessig und Honig unterstützt die Leber bei der Entgiftung, regeneriert die Darmflora und bringt das Säure-Basen-Verhältnis im Körper wieder ins Gleichgewicht. Erwärmt hierfür 2 Esslöffel Apfelessig und einen Esslöffel Honig in einem Glaswaren warmen Wasser und trinkt die Kur dreimal täglich vor den Mahlzeiten auf nüchternen Magen. Um die besten Erfolge zu erzielen, zieht ihr diese Kur 7 Wochen durch.
3. Kur für die Haare
Diese Haarkur eignet sich besonders bei trockenen, brüchigen und strapazierten Haaren. Erwärmt einen Teelöffel Honig und vermischt ihn mit einem Eiweiß. Rührt nun einen Teelöffel Olivenöl dazu, gebt die Kur auf die Haare und massiert sie sanft ein. Nach 30 Minuten könnt ihr die Haare mit lauwarmen Wasser waschen. Benutzt aber nicht zu heisses Wasser, sonst gerinnt das Ei und lässt sich nur sehr schwer auswaschen.
4. Umschlag für die Gelenke
Honigwickel können sich entzündungs- und schmerzlindernd auf die Gelenke auswirken. Gleichzeitig versorgen sie die Haut mit Nährstoffen und Feuchtigkeit. Erwärmt 2 Esslöffel Honig über einem Wasserbad, streicht den flüßigen Honig auf die betroffenen Stellen und umwickelt sie mit einem dünnen Baumwoll- oder Leintuch. Lasst den Honigwickel am besten über Nacht einwirken.
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/essen-und-trinken/06894.html