An alle, die nach einer guten Mütze Schlaf frisch und munter in den Tag starten wollen:
Ein- und Durchschlafprobleme nehmen in unserer Gesellschaft stetig zu. Wir alle kennen Zeiten enormer Belastung, welche uns nachts wach liegen lassen und somit unsere Energiereserven für den folgenden Tag enorm reduzieren. Umso wertvoller ist die Erfahrung, wenn sich diese Stressphasen wieder beruhigen und sich der normale Schlafrhythmus einpendeln kann. Doch viele Menschen leiden heutzutage an dauerhaften Schlafproblemen und haben ein tiefes Bedürfnis, diese mit natürlichen Heilmethoden in den Griff zu bekommen. Ayurveda und Yoga offerieren hier einige hilfreiche Mittel. Hier folgen einige praktische Erläuterungen:
Inhaltsverzeichnis
Leichtes Abendessen
Das wohl effektivste Mittel für einen erholsamen Schlaf ist ein leicht verdauliches Abendessen vor 19 Uhr. Verzichte hierfür so oft wie möglich auf tierische Proteine, Milchprodukte, anregende Gewürze, Rohkost und schwere Kohlenhydrate. Ideal sind nahrhafte Gemüsesuppen, Brühen oder leichte Gemüsegerichte. Wenn wir den Lebensstil der heutigen Menschheit anschauen, wird genau am Abend so richtig geschlemmt – mit Nahrungsmitteln die unser Verdauungssystem belasten. Doch ist ein leichtes Abendessen einer der besten Tipps für einen erholsamen Schlaf. Auch wenn diese Empfehlung für viele am Anfang schwierig umzusetzen ist – es lohnt sich – für vieles mehr als „nur“ für einen erholsamen, regenerierenden Schlaf!
Die ayurvedische Lehre besagt, das unser Verdauungsfeuer (Agni) mittags mit der Höhe der Sonne am stärksten und am Abend am schwächsten ist. Deshalb ist die reichhaltigste Mahlzeit des Tages idealerweise zur Mittagszeit eingeplant. Ein belastetes Agni führt zur Ansammlung von Gewebeschlacken und Stoffwechselzwischenprodukten.
Probiere und überzeuge Dich selbst: Beobachte morgens direkt nach dem Aufstehen den Belag auf Deiner Zunge – nach einem Schlemmerabend und nach einer leichten Suppenabendmahlzeit. Das Beobachten der Zunge am morgen gibt Aufschluss über den Zustand des gesamten Verdauungstraktes. Ein pelziger Zungenbelag besagt das die Nahrung des vorherigen Tages noch nicht vollständig verdaut werden konnte und der gesamte Organismus somit durch unverdautes Material belastet wird. Nach Ayurveda, kein optimaler Start in einen neuen Tag!
Sanfte, milde Abendroutine
Vollgas, Druck und Aktivierung prägen uns tagsüber enorm. Die Regulation unseres Nervensystems ist somit oftmals an den Anschlag gebracht – umso wichtiger ist es das wir das Gegenteil dazu in unserem Alltag integrieren.
Die beste Zeit hierfür bietet der Übergang von Tag zu Nacht – der Abend. Im Ayurveda wird die Zeit von 18 bis 22 Uhr von Kapha geprägt. Widmen wir diese Zeit zum Entschleunigen, bieten wir unserem Nervenkostüm die Gelegenheit sich selbst harmonisch zu regulieren. Idealerweise kommt nun unser gesamter Rhythmus zur Ruhe, so dass diese erdende, wohltuende Stimmung dann in einen sanften Schlaf übergehen kann. Sei kreativ und probiere aus, was am besten zu Dir passt: ein entspannter Spaziergang, harmonische Klänge, ein wohltuendes Bad, sanfte Atemübungen (Pranayama), Yoga Asanas wie z.B. Forward Bends und Restoratives, wohltuende Begegnungen im Freundes- oder Familienkreis…
Aktivitäten, welche unser Nervensystem unnötig stimulieren sind um diese Zeit kontraproduktiv und fördern Nervosität und Überdrehtheit in unseren Körpern und Köpfen: anregende TV Shows, scharf gewürzte und schwere Speisen, Krimi-Literatur, Genussmittel, eine laute Umgebung….
Ein von Sympathikus-Energie geladenes Nervensystem ist kaum in der Lage sich in einen natürlich sanften Schlafrhythmus ein zu schwingen. Doch wir haben die Möglichkeit, den Stress und Druck des Tages in unserer Abendroutine abzubauen und geben unserem Nervensystem somit die Chance sich von selber zu regulieren.
Vor 22 Uhr ins Bett
Ein zu Bett gehen vor 22 Uhr ist ein grosses Anliegen der ayurvedischen Gesundheitsempfehlungen. Nach der Kapha Zeit am Abend setzt nun Pitta von 22 bis 2 Uhr morgens den Energiekreislauf fort. Pitta-Energie wirkt anregend auf unseren Organismus – viele kennen dies: oftmals bekommt man am späteren Abend noch einen extra Schub an Energie für nicht erledigte Projekte, Hausarbeiten, etc. Doch dieser anregende Impuls ist gemäss den Naturgesetzen nicht für unsere Aktivitäten im Aussen gedacht. Unsere inneren Organe benötigen diesen um sich nun zu regenerieren und organisieren, um Energie für den neuen Tag zu speichern. Dies geschieht aber nur im entspannten, parasymphatischen Zustand unseres Nervensystems, das heisst, nur wenn wir unseren Deaktivierungsmodus eingeschaltet haben.
Kopf in Himmelsrichtung Osten oder Süden
Durch eine Änderung der Position des Kopfes können so manche Schlafprobleme aus dem Weg geräumt werden. Gemäss Vastu (dem „indischen Feng-Shui“) wird empfohlen, das der Kopf während der Nachtruhe entweder in Richtung Osten (für einen meditativen Schlaf) oder Süden (leitet Energie in den Körper) liegen sollte. Norden oder Westen sind als Ausrichtung des Kopfes für den Schlaf nicht günstig.
Restorative Yoga Asana: Legs up the Wall
Ein sehr wertvolles Asana zur Entspannung am Abend bietet die folgende Yoga Übung, welche uns von überschüssiger Mentalenergie befreit. Sie kann auf dem Boden sowohl als auch auf dem Bett ausgeübt werden:
Platziere Deine Beine senkrecht mit dem Gesäss gegen eine Wand und lege Dich mit dem Rücken auf eine weiche Unterlage wie z.B. einer Yogamatte. Die Hände können entspannt auf die Bauchgegend um den Bauchnabel oder neben dem Körper gelegt werden. Spüre das Sinken der Wirbelsäule in den Boden und folge dem natürlichen Rhythmus Deines Atems. Für eine optimale Entspannung kann man in dieser Haltung bis zu 15 Minuten verweilen.
Viel Spass beim Ausprobieren und süße Träume 🙂
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