Saftkuren und extreme Reinigungen sind im Trend und gehören mittlerweile fast zu einem gesunden Lebensstil dazu. Wer gesund hört, der denkt an Yogis und daran, dass es sich hierbei um Menschen handelt, die roh, vegan und sonst sehr eingeschränkt essen. Das ist natürlich Schwachsinn. Dennoch kann man sagen, dass gerade Yogis und Yoginis mehr Wert auf ihre Gesundheit und Ernährung legen. Das kommt mit dem Sport und mit der Zeit, die Yoga-Praktizierende generell mit ihrem Körper verbringen.
Wie sieht es aber mit echten Reinigungen, bzw. Cleanses, aus? Sollten Yogis und Yoginis cleansen? Sprich: Sollten alle, die Yoga machen sich auch einmal so richtig mit einer Saftkur reinigen, eine Darmreinigung durchführen oder gar die yogische Muschelreinigung realisieren?
Wir haben recherchiert und beantworten euch im Folgenden ob Yogis und Yoginis cleansen sollten.
Inhaltsverzeichnis
1Pro Körper reinigen: Ja, es ist wichtig, dass Yogis cleansen!
Es gibt Experten, die bestätigen, dass es zum yogischen Leben dazugehört, zu fasten und sich zu reinigen. Sei es eine Verdauungspause, ein bestimmtes Organ, das gereinigt werden soll oder einfach eine mentale, emotionale bzw. spirituelle Reinigung, die wir unserem Körper gönnen wollen: Reinigungen helfen uns dabei, unseren tollen Körper zu erhalten.
Dennoch geht dies nicht einfach so und sollte immer mit Vorsicht genossen werden. Gerade wer während der Reinigung Yoga macht, hat durch Atemübungen und Asanas eine Art doppelte Reinigung. Deswegen ist es wichtig, dass bei einer Reinigung plus Yogapraxis das Essen, Säfte und Nährstoffpräparate auf den eigenen Körper und Mechanismus abgestimmt werden.
2Contra Körper reinigen: Niemand braucht einen Cleanse!
Andere Experten sind ganz anderer Meinung: Niemand braucht eigentlich einen Cleanse bzw. eine Reinigung des Körpers, wenn im Alltag auf eine ausgewogene Ernährung geachtet wird. Wer sich also gesund ernährt, genug trinkt und aktiv ist, der reinigt seien Körper bereits durch ganz normale Verdauungsprozesse, die so oder so im Körper stattfinden. Es muss also gar nicht auf Kalorien geachtet werden oder gewisse Lebensmittel aus dem Kühlschrank verbannt werden.
Außerdem kann eine zu lange Reinigung dazu führen, dass Muskeln verloren gehen und welcher Yogis bzw. Yogini will das schon?
3Die verschiedenen Arten der Reinigung
Diskussion hin oder her. Wer gesund ist und das Bedürfnis verspürt, den Körper endlich mal wieder von all den Giftstoffen aus dem Alltag zu reinigen, der kann auch ruhig mal ein wenig cleansen – Finden wir, und stellen euch im Folgenden ein paar Möglichkeiten der Reinigung vor.
Eine ayurvedische Reinigung
Die ayurvedische Reinigung besteht aus einer einseitigen Diät, die drei bis sieben Tage durchgezogen werden sollte. Am besten eignen sich dafür Frühling und Herbst, um den Körper zu stabilisieren. Wichtig hierbei ist, dass die Asanas währenddessen nicht allzu kraftvoll ausgeführt werden sollten.
Wer bei der Yogapraxis schwitzt und sich in einer ayurvedischen Reinigung befindet, der versetzt seinen Körper in eine anstrengende Situation. Alternativen hierfür wären Übungen aus dem Yin Yoga, die entspannter und langsamer ausgeführt werden und den Körper in der Reinigungsphase schonen.
Die Saftkur
Mehr Energie, strahlende Augen, weiche Haare, die vollkommene Reinigung. Das verspricht sie von sich, die Saftkur. Häufig kommt grüner, roter, gelber Saft in Glasflaschen direkt nach Hause oder steht im Kühlfach des lokalen Bioladens bereit. Es scheint, als würde die ganze Welt gerade Saftkuren machen, um mal wieder den Körper zu entgiften.
Aber bringen sie wirklich, was sie versprechen?
In einer Welt, in der Kohlehydrate, Gluten, industriell hergestellter Zucker, so ziemlich jedes Lebensmittel tierischen Ursprungs und selbstverständlich sämtliche Zusätze als verdammenswerte Werkzeuge des Teufels und Auslöser vielerlei Leiden gelten, ist Saft, der aus nichts weiter besteht als aus glücklichem Obst und Gemüse, so etwas wie der Heilsbringer. Besser geht es nicht.
Das “New York Magazine” sieht im Cleansing drei Dinge vereint, für die man in Amerika (und das gilt ebenso für den Rest der westlichen Welt) eine große Liebe hegt: Hygiene, Gesundheit und Moral.
Wer also kurz vor den Feiertagen oder nach einer fiesen Grippe mit ordentlich Antibiotikum der Meinung ist, dass der Körper mal wieder eine ordentliche Reinigung braucht, der sollte zur Saftkur greifen und diese ein paar Tage durchführen. Nicht zu lang, nur so, dass es sich auch gut anfühlt
Und Achtung: Wer sich die lustigen Tetrapacks aus dem Supermarkt kauft, der sollte mal den Zuckergehalt überprüfen. Eine Saftkur ist keine Zuckerkur und, wenn das Geld für elegant aussehende Bio-Säfte fehlt, dann kann sicher auch auf den selbstgemachten Möhrensaft zurückgegriffen werden.
Ihr seht, das Cleansen hat so seine Vor- und Nachteile und am Ende kommt es sowieso immer auf den Körper des Einzelnen an, auf die Gesundheit und auf das Ziel der Reinigung.
Hi Anne, interessante Gedanken! Zum Cleansen stehe ich zweigeteilt. Einerseits finde ich es gut, weil es wie eine Art Innehalten ist und den Zyklusgedanken “Erneuerung” unterstützt. Anderseits kommt es sehr auf die Methode an. Fasten traue ich mich nicht, weil ich es mir in meinem Alltag nicht vorstellen kann. Was ich mir eher vorstellen kann ist leichte Kost oder eben nur Gemüse&Obst. Bisher habe ich nur bestimmte Sachen für einen Zeitraum ausgelassen, was gut geklappt hat.
LG Stefanie