Auch wenn man zuerst an leckeren Waldmeister-Wackelpudding oder andere grüne Sünden denken könnte, sprechen wir hier vor allem von grünen Gemüsesorten. Ich nehme an es geht euch da wie mir, sie kommen auf dem täglichen Speiseplan immer zu kurz. Dabei stecken gerade in den weniger beliebten Sorten so viele tolle Nährstoffe, dass ihr nach dem Lesen hoffentlich Lust bekommt, diese eurer Einkaufsliste hinzuzufügen. Warum ihr also mehr grüne Farben auf dem Teller haben solltet und welche unsere grünen Favoriten sind, erfahrt ihr hier.
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1Was macht grünes Gemüse so besonders?
Die Hauptzutat, welches für die grüne Färbung verantwortlich ist, ist Chlorophyll. Wer damals im Biologie aufgepasst hat, wird jetzt nicht nur an Paprika und Co., sondern auch an Bäume, Blumen und Gras denken. Es ermöglicht den Pflanzen, Photosynthese zu betreiben, indem es Licht absorbiert, welche dann wiederum Energie produziert und alles um uns herum wachsen und erblühen lässt. Aber warum sollte der Mensch nun Chlorophyll zu sich nehmen? Weil es enorm wichtige Eigenschaften mit sich bringt, die unserer Gesundheit von großem Nutzen sein können.
Chlorophyll hilft zum Beispiel dabei, neue Blutzellen aufzubauen. Chlorophyll ähnelt dem roten Blutfarbstoff Hämin fast eins zu eins. Der Unterschied ist, dass das Hauptatom beim Chlorophyll Magnesium und beim Hämin Eisen der Atomkern ist. Deshalb wird Chlorophyll auch gern als grünes Blut bezeichnet. Da das Chlorophyll Lichtenergien speichert, überträgt es diese beim Verzehr in die Zellen und Gewebe des Körpers. Es fördert somit den Zellstoffwechsel und die Zellatmung. Weiterhin fördert es die Blutbildung und reinigt es sogar.
Da Chlorophyll diesen Effekt auf unser Blut hat, behebt es ebenfalls Eisenmangel, indem es die Bildung von roten Blutkörperchen unterstützt und die Menge des Hämoglobins schneller ansteigen lässt (vor allem in Kombination mit Eisenpräparaten).
Viele Menschen leiden heute an einem Magnesiummangel, was nicht zuletzt einer ungesunden Ernährung geschuldet ist. Magnesium ist jedoch unerlässlich für den Körper, vor allem für die Muskelfunktion, das Nervensystem und das Gehirn. Wie wir ja schon wissen steckt in jedem Chlorophyllmolekül ein Magnesiumteilchen, also ein Grund mehr, grünes Gemüse zu essen.
Chlorophyll kann bei einer Entgiftungskur des Körpers helfen. Ihm wird nachgesagt, dass es aufgrund seiner chemischen Struktur Schwermetalle bindet und über den Darm ausleiten kann. Somit liefert Chlorophyll dem Körper nicht nur einen guten Krebsschutz, sondern senkt das Krebsrisiko, welches meist mit der Aufnahme der Gifte einhergeht. Auch mindert es das Darmkrebsrisiko, da der grüne Powerstoff die Darmschleimhaut vor schädlichen Einflüssen schützt und somit weniger Zellwucherungen entstehen.
Eine Faustregel lautet also: Je grüner das Obst bzw. Gemüse, desto höher ist der Chlorophyll Anteil!
Doch grüne Lebensmittel bringen nicht nur Chlorophyll, sondern auch viele andere Mikronährstoffe mit sich. Die bekanntesten sind wohl Betacarotin (aus diesem stellt der Körper das Vitamin A her), Vitamin C, K und B6, Calcium, Kalium und Kupfer.
Da grünes Gemüse ebenfalls Bitterstoffe enthält, regt es das Verdauungssystem an, wodurch auch die Leber besser entgiften kann und wir uns länger satt fühlen. Grünes Gemüse ist also ein super Schlankmacher.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man grünes Gemüse ganzjährig erhalten kann. Natürlich ist es im Sommer immer noch einfacher, saisonales Gemüse einzukaufen, aber auch im Winter wird geerntet. Zum den Wintersorten zählen zum Beispiel Lauch, Wirsing und Grünkohl. Ausserdem kann man natürlich das Gemüse einfrieren. Somit habt ihr es immer in der Küche parat und müsst nicht auf die Nährstoffe verzichten.
1Grüne Lebensmittel: Artischocken
Die Artischocke hat bei uns von März bis Mai Saison, später aber auch nochmal kurz im Spätsommer bzw. im frühen Herbst. Sie enthält vor allem Vitamin B, C, und E, sowie Karotin, Magnesium, Kalzium, Kalium und reichlich Bitterstoffe.
Die Bitterstoffe sorgen dafür, dass mehr Magensäure produziert wird. Außerdem regen sie den Appetit an und unterstützen die Lebertätigkeit. Schon seit Jahrhunderten ist die Artischocke ein beliebtes Heilmittel wegen ihrer positiven Wirkung auf Galle, Leber und Magen. Auch soll sie bei Rheuma, Gicht, chronischem Durchfall sowie bei Blasen- und Nierenschwäche helfen.
Zu beachten ist, dass gekochte Artischocken schnell verzehrt werden müssen, da sie nach ca. 2 Tagen giftig werden können!
2Grüne Lebensmittel: Grünkohl
Tatsächlich zählt Grünkohl mit zu den gesündesten Gemüsesorten und ist hochbasisch. Es gibt wohl kein Gemüse, welches mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält. Eine Portion Grünkohl deckt unter anderem den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C. Grünkohl liefert enorm viel Protein und auch der Eisengehalt ist nicht zu verachten. Grünkohl ist ein super Wintergemüse und sollte von jedem verzehrt werden, der Milch nicht mag oder verträgt, da das Gemüse reich an Kalzium ist. Der Kohl stärkt das Immunsystem, was besonders im Winter leidet, lindert Verstopfungen und sorgt für eine straffe Haut. Wer lieber auf Fleisch und Fett verzichten möchte, kann Grünkohl durchaus in einem leckeren grünen Smoothie mit andere Obst- und Gemüsesorten kombinieren.
3Grüne Lebensmittel: Grüne Bohnen
Die grünen Bohne hat je nach Sorte von Juli bis Oktober Saison und lässt sich hervorragend für den Winter einfrieren. Grüne Bohnen sind reich an Chlorophyll, Folsäure und Niacin. Erwähnenswert sind ebenfalls die Spurenelemente Magnesium, Kalium, Zink und Vitamin C. Sie gelten als krebshemmend, fördern die Verdauung, können den Cholesterinspiegel senken und die Blutbildung anregen. Besonders zu beachten ist, dass Bohnen niemals roh gegessen werden sollten, da sie durch den Stoff Phasin giftig sind und Magen- bzw. Darmbeschwerden auslösen können.
4Grüne Lebensmittel: Gerstengras
Gerstengras zählt sowie Weizengras zu den Superfoods und lässt sich ganz einfach selbst anpflanzen. Gerstengras enthält eine besonders ausgewogene Kombination an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Es verfügt über eine hohe Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, die Inhaltsstoffe können sehr leicht vom Körper aufgenommen werden. Gerstengras gehört definitiv mit zu unseren Lieblingen, da es reich an Chlorophyll ist. Auch Ballaststoffe befinden sich in den grünen Halmen, welche sich positiv auf die Verdauung auswirken. Gerstengras zählt ebenfalls zu den basischen Lebensmitteln und kann bei Übersäuerung des Körpers helfen. Wer Gerstengras nicht selber pflanzen möchte, findet es in Form von Pulver in Reformhäusern vor.
5Grüne Lebensmittel: Brokkoli
Wahrscheinlich müssen wir zum Brokkoli gar nicht mehr viel sagen, deshalb hier noch mal kurz die Eckdaten. Er ist besonders reich an Karotine, Vitamin C, Kalzium, Eisen und Folsäure. Durch die in ihm enthaltene Flavone, zählt er zu dem “Antikrebs-Gemüse”. Gerade das Sulforaphan soll die Vermehrung von Krebszellen (vor allem in der Brust) unterdrücken. Das Karotin sorgt für gesunde Augen und schöne Haut. Die Knochen werden durch das Kalzium gestärkt. Brokkoli macht sich übrigens nicht nur hervorragend in Aufläufen, man kann ihn sogar roh essen. Als Dip macht sich Hummus besonders gut.