Völlig präsent zu sein, ganz im hier und jetzt, losgelöst von allen Sinneswahrnehmungen mit gesammelter Energie – darum geht es beim Meditieren. In unserem normalen Alltag fällt es vielen von uns oft sehr schwer, in einen solchen Zustand der Stille zu gelangen. Allein sich ganz bewusst die Zeit für eine geführte Meditation zu nehmen, schaffen viele von uns nicht. Wer gut ist, macht seine regelmäßigen Yoga Asanas mit vielleicht noch ein paar Minuten Shavasana zum Schluss; Pranayama kommt in der Praxis vieler kaum vor und dann sind wir mit unseren Gedanken eh schon wieder bei dem nächsten Termin oder Erledigung.
Erkennst du dich hier wieder?
Dabei ist es doch gerade geführte Meditationen Dinge, die uns wieder ein Stück mehr zu uns selbst führt, uns Zuversicht, Ruhe und innere Stärke schenkt.
1Geführte Meditation: Auf dem Weg in eine tiefe Meditation
Der erste wichtige Schritt für eine Meditation ist also der bewusste Entschluss dazu. Sich jedoch einfach nur hinzusetzen und die Augen zu schließen, bringt meist nur erfahrene Yogis in einen meditativen Zustand. Den Übrigen von uns fällt es schwer, sich zu konzentrieren und oft hangeln wir uns bewusst oder unbewusst mit geschlossenen Augen von einem Gedanken zum Nächsten. Um in eine Meditation zu gelangen bedarf es die richtige Vorbereitung und vor allem einer ordentlichen Portion Entspannung. Außerdem gibt es bestimmte „Hilfsmittelchen“ wie Mantras, Klänge, Atemtechniken und Gegenstände (z.B. das Kerzenlicht oder ein Altar beim Tratak), die einen helfen können.
2Geführte Meditation: Om-Kar Meditation mit der Audio Datei
Im Folgenden möchte ich dich Schritt für Schritt auf den Weg in meine Om-Kar Meditation nehmen. Dabei soll uns bei dieser Meditation der universelle Klang „ Om“ als Medium dienen, um in einen meditativen Zustand zu gelangen und dabei die Achtsamkeit zu erhöhen. Das Om spielt im Yoga und auch in hinduistischen und buddhistischen Traditionen eine wichtige Rolle und ist im Yogasutra von Patanjali fest verankert.
Das Om steht für die Dreifaltigkeit von Entstehung, Erhalt und Zerstörung und hat großen Einfluss auf die Zustände der Wachheit, des Träumens und Schlafen.
Mehr über die Bedeutung des Oms kannst du hier nachlesen. Zur Meditation mit dem universellen Om-Klang stelle ich dir eine kleine Audio Datei zur Verfügung. In den 10 Minuten sollst du zunächst nur dem Klang des „Oms“ lauschen, später mit einstimmen, dann die Vibrationen des Om nachspüren und so allmählich in eine stimmungsvolle, geführte Meditation gleiten, bei der nach und nach, Chakra für Chakra, deine Energiezentren aktiviert werden. Bei eigentlichen geführten Meditationen herrscht dann nur noch Stille und du kannst so lange meditieren, wie du magst und Zeit hast.
Schritt für Schritt Anleitung:
- 1. Bequeme Sitzhaltung: Begebe dich in eine für dich komfortable Sitzhaltung. Das kann entweder Sukhasana sein, der kreuzbeinige Sitz, oder der Fersensitz, falls dieser für dich angenehmer ist. Wenn du dich für die erste Variante entschieden hast, achte darauf, dass deine Haltung ganz stabil ist und beide Knie zum Boden hin streben, so dass die Oberschenkel eine stabile Basis zum Untergrund bilden können. Falls dir das nicht ganz möglich ist, nutze eine Unterlage, wie ein Sitzkissen oder einen Block, auf dem du sitzt, sodass deine Sitzbeinhöcker sich fest auf den Boden ankern können und dein Becken leicht nach vorne kippt.
- 2. Wahrnehmung: Atme tief ein und aus. Schließe deine Augen. Mit der Einatmung richtest du dich auf und hebst dein Brustkorb an und mit der Ausatmung ziehst du die Rippenbögen zusammen und die Schultern nach hinten. Wiederhole diesen Vorgang ein paar Mal. Deine Wirbelsäule ist aufgerichtet, der Kopf gerade, das Kinn fließt vielleicht ein wenig nach unten und du spürst den Kontakt deiner Sitzbeinhöcker zum Boden. Verbinde dich mit dem Untergrund und spüre, wie du ganz stabil sitzt. Atme gleichmäßig weiter durch die Nase ein und auch wieder durch die Nase aus.
- 3. Lausche den Klängen des Oms: Schalte nun die Audio Datei an und höre für die ersten Minuten den Klängen des Oms zu
- 4. Einstimmen: Im nächsten Schritt, sollst du mit einstimmen. Singe kräftig mit und sei ganz bewusst dabei. Zuerst darfst du immer lauter werden, dann werden wir gemeinsam leiser bis wir verstummen.
- 5. Spüre die Vibration: Ich werde dann die Vibrationen des Oms singen. Halte deine Konzentration auf diese Vibrationen gerichtet und versuche sie in deinem ganzen Körper wahrzunehmen.
- 6. Stille: Nun darfst du dir so viel Zeit für deine geführte Meditation nehmen, wie du möchtest. Vielleicht spürst du, wie der Om-Klang in dir selbst ertönt, vielleicht ist da einfach nur Stille oder du nimmst eine ganz tiefe Verbundenheit mit deiner Umwelt war. Was es auch ist, lass es einfach geschehen und spüre.
Falls Gedanken auftauchen, schenke ihnen keine Beachtung und ganz von allein, werden sie so plötzlich wie sie gekommen sind, auch wieder verschwinden.
Ich wünsche dir eine wunderschöne und intensive Praxis.
Hari Om,
Sarah