Meditation ist ein essenzieller Bestandteil jeder Yoga Praxis und auch eine wichtige Komponente der ayurvedischen Medizin. Es gibt mittlerweile unzählige Meditationspraktiken, die sich mehr nicht unterscheiden könnten. Und das ist auch gut so, denn wie bei vielen anderen Dingen auch gibt es hier keine ultimative Patentlösung für alle und jeden und vor allem für die verschiedenen Dosha Typen.
In meinem Yogaunterricht habe ich häufig die unterschiedlichsten Menschen und Charaktere mit unterschiedlichen Dosha Typen vor mir. Da gibt es die Gruppe, die sehr vom Luft-Element geprägt ist, der Vata Typ, und während der Endentspannung kaum die Augen schliessen kann oder immer wieder rumzuppelt. Für diese Yogis ist fast schon ein Segen, wenn Savasana vorbei ist. Dann gibt es die feurigen Yogaschüler, die Pitta Typen, die Savasana am liebsten ganz ausfallen lassen würden um noch eine Extrarunde Vinyasas zu machen oder lieber gleich vor der Endentspannung den Raum verlassen würden um sich „wichtigerem“ zu widmen. Und die letzte Sparte sind die sehr geerdeten Yogis, die Kapha Typen, die am liebsten nur Savasana machen würden. Sie freuen sich schon die ganze Stunde lang auf den wohltuenden Abschluss und die Entspannung kann ihnen gar nicht lang genug sein kann.
Du merkst- ich spreche hier bewusst sehr bildlich und etwas überspitzt. Mir geht es nicht darum mich lustig zu machen, sondern ich möchte dir mit Humor und sehr plakativ die einzelnen Typen näherbringend. Natürlich sind wir alle ein Mix aus allen drei Doshas, aber meist ist eins vorherrschend und dieses kann unser Naturell eindeutig prägen. Und es ist ganz normal, dass uns das Meditieren an einem Tag leichter fällt als an einem anderen. Meist bevorzugen wir auch ganz instinktiv eine gewisse Meditationspraxis. Dies kann und darf sich natürlich jederzeit ändern und an unsere Lebensumstände anpassen.
Im Folgenden möchte ich dir aus ayurvedischer Perspektive schildern, welche Meditationspraxis zu welchem Dosha Typen gut passt.
Inhaltsverzeichnis
1Dosha Typen Pitta – Feuer und Energie
Pitta Menschen sind grundsätzlich sehr feurige Menschen, die häufig in Führungspositionen anzufinden sind. Solche die man als „Macher-Typen“ und „Anführer“ beschreibt. Sie haben einen messerscharfen Verstand und ein schnelles Umsetzungsvermögen. Sie neigen aber auch zu Ungeduld, starken Gefühlen (z.B. Wut) und emotionalen Ausbrüchen. Zudem überkommt sie häufig ein ausgeprägter Perfektionismus.
Für Pitta Menschen besteht die grösste Herausforderung sich während der Meditation in Geduld zu üben sich von möglichen Leistungsgedanken frei zu machen. Die Meditationspraxis sollte nicht als ein weiteres zu erreichendes Ziel wahrgenommen werden. Gedanken und Emotionen gilt es zu beobachten statt diese kontrollieren und lenken zu wollen.
Pitta Persönlichkeiten fällt es meist leichter zu meditieren wenn sie eine angeleitete Meditation durchführen, da sich der hochtourige Verstand (das mentale Feuer) auf etwas konzentrieren kann. Ob dies eine Audio-Meditation ist oder sich während der Meditation auf ein bestimmtes beruhigendes Wort konzentriert wird, ist natürlich Geschmackssache.
2Dosha Typen Vata – Bewegung und Luft
Vata Menschen sind flattrige Wesen, die unglaublich kreativ sind. Dabei haben sie aber häufig Mühe, sich auf eine Sache vollständig zu konzentrieren. Sie verfügen über ein sehr einfühlsames Wesen und haben die tollsten Ideen. Meist bleibt es aber bei diesen, denn sie scheitern an der konkreten Umsetzung. Routinen langweilen sie schnell. Vata Menschen neigen am schnellsten unter den drei Typen zu Nervosität, Angst und Erschöpfung, da sie ständig innerlich und äusserlich in Bewegung sind. Sie lieben externe Impulse und tun sich mit Stille und dem Alleine-Sein eher schwer. Daher ist eine klassische Runde Savasana für ausgeprägte Vata Persönlichkeit eine riesige Herausforderung. Es gibt ja weder von aussen grossartig Input noch ist körperliche Bewegung angesagt. Das kann sie ruckzuck nervös und hibbelig machen und das Gedankenkreisen ist Programm.
Daher eignet sich für Vata Typen vor allem eine bewegte Meditation, da sie dort ihren innerlichen Bewegungsdrang in einem moderaten Mass ausleben und überschüssige Energie sanft kanalisieren können. Häufig entspannen Vata Persönlichkeiten zum Beispiel während einer Gehmeditation, beim Tanz oder sogar während der Asanas.
Während der Yoga Stunde profitieren Vata-Yogis von etwas Abwechslung während der Meditation. Dies kann zum Beispiel durch eine sich zwischendurch verändernde Meditationsposition erreicht werden. Auch eine geführte Meditation oder der Fokus mit offenen Augen auf einen Gegenstand kann eine tolle Unterstützung sein.
3Dosha Typen Kapha- Struktur und Substanz
Kapha Typen sind sehr gefestigte Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Sie haut so schnell nichts um. Sie leben Struktur und Rituale, haben ein gutes Langzeitgedächtnis und sind sehr verlässlich. Bei einem zu viel an Kapha kann sich dies durch Lethargie, Stagnation und Bequemlichkeit sowie Sturheit äussern. Körperlich manifestiert sich meist ein Schweregefühl und Gewichtszunahme.
Kapha Personen lieben Meditation und Savasana, allerdings können sie dabei sehr leicht einschlafen und dadurch den Fokus verlieren. Sie haben meist kein Problem damit still zu liegen oder zu sitzen. Dieser Teil der Yogapraxis kann für sie gar nicht lange genug sein.
Daher ist es für Kapha Persönlichkeiten besonders wichtig einen guten Ausgleich zwischen aktivierenden und intensiveren Yogaelementen und Atemübungen herzustellen bevor es in eine stille Meditation geht. Wenn Körper und Geist zunächst gut angeregt und aufgewärmt sind, profitiert der Kapha Mensch sehr von einer kürzeren und stillen Meditation. Hier kann auch gut ein Mix aus stiller Meditation und zwischenzeitlichen Atemübungen oder Rezitation von Mantren angewendet werden, um den Geist agil und wach zu halten.
Ich liebe die Kombination von Yoga und Ayurveda 🙂 gerne mehr davon
Schöner und interessanter Artikel! Leider funktioniert das Quiz nicht mehr …
Danke für den Hinweis, wir werden uns darum kümmern!
Es geht leider immer noch nicht 🙁