Wer sich schon etwas mit Ayurveda beschäftigt hat wird unweigerlich festgestellt haben, dass dort innerlich wie äußerlich viele Öle verwendet werden. Ob für einen Stirnguss, Körpereinreibungen oder bei der Einnahme von medizinischen Präparaten, fast immer ist ein Öl mit im Spiel.
Inhaltsverzeichnis
1Warum werden so viele Öle verwendet?
Im Ayurveda ist schon sehr lange bekannt, dass Öl sich zum einen gut als Trägersubstanz für die Moleküle und Essenzen beigefügter Heilpflanzen und Präparate eignet. Zum anderen ist unsere Haut aber gerade für hochwertige Öle besonders gut durchlässig und wichtige Bestandteile des Öls können auf diesem Weg besonders gut absorbiert werden.
Unsere Haut besitzt unter anderem einen Pitta Anteil. Dies macht sich z.B. bei der Wärmeregulation und dem Schwitzen bemerkbar. Pitta hat immer auch etwas mit Stoffwechsel zu tun und so wird im Ayurveda unsere Haut als sehr aktives Stoffwechselorgan angesehen.
2Basisöle vs. medizinische Öle
Unter einem Basisöl versteht man ein Öl, dem keine weiteren Substanzen wie Kräuter oder ätherische Öle beigefügt sind. Als Basisöle werden vor allem Sesamöl, Kokosöl und Ghee verwendet. Sobald ein solches Basisöl unter medizinischen Gesichtspunkten mit Heilpflanzen aufbereitet wird, entsteht ein medizinisches Öl. Es ist quasi ein Kombinationsöl.
[amazon box=”B07K7LWZ3T” template=”horizontal”]Die Herstellung der medizinischen Öle ist eine große Kunst und kann extrem aufwändig sein.
Nach Anweisungen des Arztes werden individuell auf den Patienten und Behandlung abgestimmt Basisöl, Kräuter und ggf. weitere Komponenten zusammengestellt. Diese werden dann in einem langen Kochprozess von Kräuterexperten gemixt, gekocht und zubereitet. Hier spielen nicht nur die Qualität der Öle und Heilpflanzen, sondern auch das Know-How und Achtsamkeit des Herstellers eine zentrale Rolle in der Wirksamkeit des Endpräparates.
Die lange Prozedur bereitet das Öl so auf, dass es optimal von der Haut aufgenommen werden kann. Die ölig-fettige Eigenschaft des Präparats kann helfen Giftstoffe im Unterhautfettgewebe und anderer Gewebetypen (Dhatus) zu lösen und auszuleiten. Neben dem wohltuenden Faktor einer warmen und anregenden Ganzkörpermassage mit einem passenden Öl werden die medizinischen Öle also hauptsächlich zur Ausleitung von Giftstoffen bzw. „Schlacken“ verwendet.
Vor allem Vata-Typen profitieren von regelmäßigen Ölbehandlungen, da die Eigenschaften „trocken“, „spröde“, „rauh“ besonders stark bei ihnen ausgeprägt sind. Öle können diesen gut entgegen wirken.
3Äußere Anwendungsmöglichkeiten
Im Gegensatz zu den medizinischen Ölen, die vom Arzt verordnet und behandlungsspezifisch hergestellt werden, sind Basisöle frei verkäuflich. Sie haben schier unendliche Anwendungsmöglichkeiten. Die drei gebräuchlichsten und alltäglichen möchte ich euch hier vorstellen:
Bodylotion-Ersatz
Die meisten Cremes, die wir im Drogeriemarkt kaufen sind voller Chemie, Erdöl und künstlichen Duftstoffen. Zudem können diese ganz schön teuer sein. Ein hochwertiges Basisöl mit einem dezenten Geruch (z.B. Mandel- oder Kokosöl) pflegt unsere Haut auf natürliche Art und Weise. Gerade wer empfindliche und zu Irritationen neigende Haut hat wird sehr davon profitieren.
Am besten eignet sich dafür eine Öl-Massage vor der täglichen Dusche: den trockenen Körper sanft mit dem Öl einmassieren, warm duschen und anschließend die Haut nur mit einem Handtuch abtupfen. Es wird ein geschmeidiger und feuchtigkeitsspendender Film auf der Haut zurück bleiben. Ich habe bei vielen meiner Klienten, die unter sehr trockener Haut leiden enorme Erfolge mit dieser einfachen Behandlung sehen können.
Haarpflege
Basisöle eignen sich auch zur Pflege von trockenen Haarspitzen. Einfach wohldosiert auftragen und die Naturstoffe wirken lassen.
Ölziehen
In der ayurvedischen Dentalhygiene wird dem Ölziehen eine große Bedeutung beigemessen. Dieser Vorgang ist auch in der westlichen Naturheilkunde weit verbreitet. Mittlerweile belegen einige Studien den positiven Effekt (z.B. weniger Karies) dieser Methode. Hierzu wird morgens ein Teelöffel Öl in den Mund genommen, für mehrere Minuten (bis zu 20 Minuten) kräftig im Mund bewegt und durch die Zähne gezogen. Anschließend wird das Öl ausgespuckt. Bitte schlucke das gebrauchte Öl niemals runter, es ist voll mit Bakterien, Toxinen und Rückständen ist. Entsorge es in einem Papiertuch im Haushaltsmüll (bitte nicht ins Abwasser geben). So werden Giftstoffe aus dem Mundraum effektiv entfernt.
Du siehst also, es gibt wahnsinning viele Möglichkeiten Öl außer für ein Salatdressing einzusetzen. Aber natürlich ist Öl nicht gleich Öl und für jedes Dosha sind verschiedene Öle besonders geeignet.
3Das passende Basisöl für jede Konstitution
Kapha
Kapha-Typen sind von Natur aus eher ölig veranlagt. Daher benötigen sie sowohl in der Ernährung als auch bei den äußeren Anwendungen tendentiell wenig Öl. Leichte Öle wie Sonnenblumenöl, Rapsöl und Distelöl eigenen sich besonders. Ghee und schwere Öle, sowie Sesamöl, Olivenöl und Butter sollten sparsam eingesetzt werden, da sie Kapha erhöhen können.
Pitta
Auch Pitta-Typen neigen eher zu einem öligen Charakter und vorallem einem warmen bis heißen Naturell. Leichte, kühlende Öle eignen sich daher besonders: Kokosnussöl, Sonnenblumenöl und Ghee. Olivenöl und Sesamöl können in kleinen Mengen verwendet werden. Erdnussöl und Senföl sollten hingegen gemieden werden.
Vata
Wie oben schon erwähnt sind Öle in jeglicher Anwendungsform besonders für Kapha-Typen eine tolle Bereicherung, denn Vata-Typen neigen sehr zu Trockenheit (z.B. Haut und Haare). Hier dürfen wärmende und reichhaltige Öle wie Sesamöl, Olivenöl und Ghee großzügig eingesetzt werden.
Was ist dein liebstes Öl? Wie verwendest du es noch? Lass es uns wissen- wir sind gespannt von dir zu hören!
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Hallo! Auf Janna Scharfenbergs homepage ist ja gar nichts darauf!
Hallo liebe Stefanie, danke für deine Anmerkung! Richtig, mein ganzer Inhalt ist auf http://www.in-good-health.com umgezogen. Das steht aber auch ganz groß auf der Frontpage der alten Homepage 🙂 Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern auf IN GOOD HEALTH und sende dir herzliche Grüße! Janna
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Tolle Beschreibung; nur bei den unter Punkt 3 beschriebenen Basisölen für die einzelnen Konstitutionen ist beim Vata sicherlich ein Tipp-Fehler passiert: ” … Wie oben schon erwähnt sind Öle in jeglicher Anwendungsform besonders für Kapha-Typen (Hier sind doch sicherlich die Vata-Typen gemeint) eine tolle Bereicherung, denn Vata-Typen neigen sehr zu Trockenheit (z.B. Haut und Haare). …”
Danke liebe Ines für die Berichtigung, da hast du natürlich komplett recht!
Herzliche Grüsse
Janna
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