Ganz ohne Frage: Mit geschlossenen Augen, in Ruhe sitzend, zu meditieren ist eine wundervolle Sache. Doch wie oft gelingt es wirklich, diese Ruhe im Alltag aufrecht zu erhalten? In diesem Artikel lernst du die nötigen Werkzeuge kennen, um deine Ruhe auch im Wechselspiel des Lebens weiter zu kultivieren. Falls du noch keine Meditationserfahrung hast, kann diese Methode auch als Grundlage genutzt werden, um über die Aktivitäten, welche dein Leben so mit sich bringt, nach und nach eine meditative innere Haltung aufzubauen. Wie du weißt, verhalten sich die meisten Situationen in der Welt weniger vorhersehbar, als wenn du für dich alleine in Ruhe meditieren kannst. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, die aktive Meditation nach einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zu realisieren.
Es geht vielmehr darum, die Geisteshaltungen, welche in der Aktivität für Unruhe sorgen, zu erkennen und nach und nach umzuprägen, bis sie ihre Macht über dich verloren haben.
Ist das erst erreicht, kannst du handeln, ohne dabei unter die Räder des Karma zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
1Aktive Meditation: Akzeptiere die Fehler deiner Mitmenschen
In deinem Leben wirst du immer wieder Menschen begegnen, welche sich nicht nach deinen Erwartungen oder sogar offensichtlich schädlich verhalten. In solchen Situationen wäre es ein Fehler, gegen ihr Verhalten anzukämpfen. (Die einzige Ausnahme kann sein, wenn es darum geht, die physische Unversehrtheit eines Mitmenschen zu wahren.)
Alles, was du durch Gegenwehr erreichst ist, dass du mit diesen Menschen in Streit gerätst. Denn kein Mensch verhält sich absichtlich schädlich. Aus seiner eigenen Perspektive heraus tut ein jeder Mensch sein bestmögliches. Solltest du in einer solchen Situation jedoch die Möglichkeit sehen, diesem Menschen weiter zu helfen, kannst du deine Hilfe gerne anbieten, beachte hierzu jedoch Punkt 4.
2Aktive Meditation: Handle, ohne am Ergebnis zu hängen
Dieser Punkt ist besonders wichtig. Wann immer du etwas tust, tu es so, als ob du nur für diese Handlung auf der Welt wärst.
Zum Beispiel: Komme deiner Arbeit nicht nach, weil du dafür am Monatsende einen Lohn erhältst, oder wenn du jemandem hilfst, erwarte kein Dankeschön.
Handle einfach nur für die Handlung selbst!
Das Leben hat oft seine eigenen Spielweisen und auf das Ergebnis zu bestehen macht es oft nur unnötig leidvoll. Der Lohn kommt auch dann, wenn du nicht gedanklich daran klebst. Das bedeutet jedoch nicht, dass du damit aufhören sollst, dir Ziele zu setzen, oder, dass du nachlässig werden kannst. Gib dein Bestes, bei allem was du erreichen möchtest, sei jedoch nicht gedanklich bereits am Ziel, wenn du dich noch am Weg befindest.
Sei dir außerdem bewusst, dass keines deiner Ziele in dieser Welt dich endgültig glücklich machen wird. Es funktioniert gleich wie bei der Nahrungsaufnahme – du isst und danach ist der Hunger einige Zeit lang gestillt, doch früher oder später kehrt er zurück!
3Aktive Meditation: Kämpfe nicht gegen deine Pflichten an
Wenn du eine Aufgabe erfüllen musst, sei es deinem Beruf oder einer privaten Verpflichtung nachzukommen, wehre dich nicht dagegen! In dem Moment, wo du damit beginnst, dich mental gegen etwas, das geschehen muss, zu wehren, kostet es dich eine Unmenge an Energie.
Natürlich soll das nicht heißen, dass du in deiner beruflichen Entwicklung stehen bleiben sollst. Du kannst dich jederzeit nach anderen Optionen umsehen. So lange sich jedoch keine Alternative gefunden hast, ist deine jetzige Arbeit deine Pflicht, erfülle sie also nach bestem Wissen und lass nicht zu, dass sich deine Gedanken dagegen erheben.
4Aktive Meditation: Wenn du der Welt hilfst, hilfst du in Wahrheit dir selbst
Es ist natürlich wichtig, seinen Mitmenschen und der Welt behilflich zu sein, nur kann daraus auch eine Spannungsquelle werden, wenn du es mit der falschen Geisteshaltung tust. Wenn du in dir den Gedanken trägst, dass die Welt auf deine Hilfe angewiesen ist, bist du auf dem besten Weg, dich in deine Hilfeleistung zu verstricken und fanatisch zu werden.
Die Welt wird sich auch ohne deine Hilfe weiterdrehen. Außerdem sollte dir bewusst sein, dass du die Welt nicht endgültig verbessern kannst. Mit jedem gelösten Problem steht bereits das nächste in den Startlöchern. Es gibt vor allem einen Grund, Gutes zu tun: Weil es gut tut und es dir die Möglichkeit bietet, daran zu reifen.
Deshalb solltest du dankbar deine Hilfe beitragen, anstatt dir Dank dafür zu erwarten, denn du bist derjenige, der davon wirklich profitiert.
5Aktive Meditation: Mache dir bewusst, dass es keine perfekte Handlung gibt
Was auch immer schönes in dieser Welt getan wird, es bringt für irgendjemanden oder irgendetwas Nachteile mit sich und auch jede noch so schlechte Tat bringt auf irgendeiner Ebene eine positive Reaktion hervor. Die Natur von Handlungen ist immer relativ, je früher du das akzeptierst, desto eher wirst du das Weltgeschehen betrachten können, ohne, dass es dich aus der Ruhe bringen kann.
Das soll kein Aufruf sein, dich unethisch zu verhalten, denn du selbst kannst nur an Handlungen wachsen, die du reinen Herzens begehst.
Befolgst du die hier angeführten Punkte, wird es dir möglich sein, in der Welt zu handeln, ohne, dass dich ihr Wechselspiel aus der Ruhe bringen kann. Natürlich kann es eine Weile dauern, bis du diese inneren Haltungen für dich etabliert hast, da uns von der Gesellschaft oft eingeprägt wird, zu bewerten und selbstloses Handeln eher selten ein Thema ist.
Hast du es jedoch einmal geschafft, entsteht dadurch eine Form der inneren Unabhängigkeit und Freiheit, welche viele sonst nur in tiefer Meditation erleben.
Das ist sehr schön und sehr inspirierend.
Vielen Dank dafür.